So., 13. Nov.
|Spazio Elle, Locarno
FREQUENZE LIBERE – Anouck Genthon und David Meier (Genf/Zürich, CH)
Das Duo entstand im Anschluss an eine ethnomusikologische Studie, die Anouck Genthon in Niger durchgeführt hat. Durch ihre persönliche Wahrnehmung der untersuchten Klänge, erweitern die Musiker dieses Klangmaterial. Die Spuren, die das Hören dieser Klänge hinterlässt, werden durch ihre eigenen instrumentellen Praktiken individuell und mit einem zeitgenössischen Sinn verarbeitet.
Time & Location
13. Nov. 2022, 17:30
Spazio Elle, Locarno, Piazza G. Pedrazzini 12, 6600 Locarno, Switzerland
Description
Das Duo Anouck Genthon (Violine) und David Meier (Schlagzeug und Perkussion) entstand auf der Grundlage einer ethnomusikologischen Studie, die Anouck Genthon zehn Jahre zuvor in Niger durchgeführt hatte. Sie arbeitete auf der anzad (einsaitige Tuareg-Geige) und der tendé (Trommel auf Mörser) und entwickelte einzigartige Klangtechniken. Die beiden Musiker versuchen so, die Wahrnehmung dieser Klänge zu erweitern, indem sie die Klangspuren, die das Hören dieser Klänge hinterlässt, durch ihre eigenen instrumentalen Praktiken wiedergeben. Von der Anzad bis zur Violine und von der Tendé bis zur großen Trommel verarbeiten sie das Material und verschmelzen zu einem Fluss von Klängen in ständiger Transformation. Raum der Wiedergeburten, Zeit der Mutationen, Echo der Trommeln, Erinnerung an Gesten, Ausdehnung, Resonanzen und Rückfluss.
Anouck Genthon wurde in Frankreich geboren. Sie spielt Geige, ist Improvisatorin und Musikethnologin und lebt heute in Genf. Sie verankert ihre Arbeit in der Entwicklung ihrer eigenen improvisierten Sprache durch die Erfahrung von Klang und Hören. Sie liebt es, sich mit transversalen Formen der Forschung zu beschäftigen und spielt in verschiedenen Kontexten improvisierter, experimenteller, zeitgenössischer, elektroakustischer und traditioneller Musik in einer Vielzahl von Formen, von Solo bis zu großen Ensembles. Ihre Arbeiten wurden von Newwaveofjazz, Another Timbre, Confront Recordings, Pan y rosas discos, UNRec und Insub veröffentlicht. Records, Le petit label, Tuödol, Gamut Edition. Sie ist auch Mitglied des Kollektivs @ptt (Förderung der akustischen Kunst in Musik, Sprache und visueller Kunst) und von Insub. in Genf. Sie ist die Autorin von "Fictation" (Gamut, 2020) und "Tuareg Music. Vom politischen Symbolismus zur ästhetischen Singularisierung" (L'Harmattan, 2012).
Der Schlagzeuger und Komponist David Meier (*1985) arbeitet seit 2006 mit der international renommierten Band Schnellertollermeier, die kompromisslose Musik zwischen modernen Kompositionen, minimalistischer Musik, Improvisation und Rock bietet. Im Duo mit Ramon Landolt (Synthesizer und Computer) arbeitet er an den Grenzen von elektronischer und akustischer Musik, im Trio Zimmerlin-Stoffner-Meier (ehemals im Kulturraum Panelle) und im Trio Meier-Hanes-Amberg sowie in verschiedenen anderen Projekten erkundet er alle Ausdrucksmöglichkeiten des Schlagzeugs in der improvisierten Musik. Sein Hunter-Gatherer-Septett dient als Vehikel für seine rhythmisch komplexen und melodisch eigenwilligen Kompositionen, die stets einen hohen Anteil an Improvisation und spezifischen Interpretationsstrategien enthalten, und in Soloauftritten kreiert er seine eigene Musik, die durch den improvisatorischen Ansatz und die gleichzeitige Beschränkung auf wenige Parameter gekennzeichnet ist. Er studierte bei Gerry Hemingway, Dieter Ammann, Pierre Favre und Billie Brooks an den Musikhochschulen in Luzern und Bern. Er absolvierte einen zweijährigen Masterstudiengang in den nordischen Ländern (Helsinki, Stockholm, Arhus und Trondheim). Im Jahr 2018 gewann er ein Stipendium der Stadt Zürich für einen Aufenthalt in New York. Er ist in ganz Europa aufgetreten, in den USA und Kanada, in Argentinien und Chile, in Russland und Sibirien, in Indien, China, Korea und Japan.