ZGB | Riva/Fariello/Szafirowski (CH/IT/FI)
So., 15. Okt.
|Locarno
ZGB, das sind drei Klangtüftler und Anhänger der stürmischen Improvisation. Explosive Attacken verbinden sich mit Phasen, in denen das Zusammenspiel sich zu neue Klangwelten vortastet.
Time & Location
15. Okt. 2023, 17:30 – 19:00
Locarno, Piazza G. Pedrazzini 12, 6600 Locarno, Svizzera
Description
Alex Riva: Flöten
Dario Fariello: Saxophon
Mikael Szafirowski: Gitarre
Mit der ungewöhnlichen Kombination von Gitarre, Altsaxophon und Blockflöten erzeugt das Trio musikalische Collagen und schockartige Umschwünge. Von “extremer und unwahrscheinlicher Erfindung des Augenblicks” und von der “Gestaltung einer Sprache der Töne”, schreibt ein italienischer Veranstalter.
ZGB steht für Zugabe. In ihren Auftritten lotet ZGB die Möglichkeiten des Raums aus und spielt mit den Erwartungen des Publikums. Im Februar 2015 traf sich ZGB im jurassischen Moutier zum ersten Mal für eine einwöchige Résidence, während der die Aufnahmen zu ‘In the cave of Plato’ entstanden. Seither hat das Trio 60 Konzerte in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei, Frankreich, Russland und Italien gegeben. Darunter am WIM-Jubiläums-Festival in Zürich und am Teatro Massimo am Multiversal-Festival in Cagliari.
Sie bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen unmittelbarer Komposition und klanglicher Impulsivität - und verschmelzen beides, um jedes Mal eine neue Erfahrung zu schaffen.
Das Bewusstsein für ihre Instrumente und gleichzeitig das sokratische "Ich weiß, dass ich nichts weiß", ein dadaistischer musikalischer Ansatz, gleichermaßen kultiviert und kindlich.
Alex Riva spielt verschiedene Blockflöten, mit denen er eine Vielzahl unterschiedlicher Klänge erzeugt, und fügt dem Mix auch seine Stimme hinzu, um den Flötenklang zu verzerren und ihn mit Fragmenten von Lautpoesie zu untermauern.
Mikael Szafirowski hat einen doppelten Hintergrund: sowohl akademisch als auch anti-akademisch, der Zweifel ist sein tägliches Brot, also stellen Sie ihm keine Fragen. Schließlich kann er Sie dazu bringen, Ihre Meinung über Ihre Antworten zu ändern. Klanglich ist er von ähnlicher Funktion - mal umgangssprachlich, mal verwirrend. In jeder Melodie steckt ein Körnchen Lärm, in jeder Geste eine Traurigkeit.
Seine histrionische Präsenz und seine Haltung werden Sie vom Anfang bis zum Ende des Konzerts gefangen nehmen. 21
Dario Fariello konzentriert sich in seiner Klangforschung auf Klangcollagen - Saxophone verschiedener Art, sowohl akustisch gespielt als auch gesampelt und bearbeitet. Die Collage-Syntax ist ein Mittel, um zu einer multinarrativen und multitonalen Musik zu gelangen, wobei durch die gleichzeitige Interpolation verschiedener Tempi eine schnellere Wahrnehmung erreicht werden kann.
Die Multiinstrumentalität der Band und der Einsatz von elektronischen Geräten und Rückkopplungen sind Mittel, um Routinen zu vermeiden und die Mauer zu durchbrechen, die die Interpreten und das Publikum trennt.
ZGB kann eine sehr intensive Erfahrung sein, reich an performativen Aspekten und subtilen Details, aber es kann auch alles andere sein: Die drei Performer stürzen sich in den Moment und versuchen, Strategien sowie ihre ästhetischen Hintergründe und musikalischen Verhaltensregeln zu vergessen.
zgbmusic.bandcamp.com/releases
Alex Riva A.R. (1973) aus Zürich hat eine unverkennbare Spielweise auf verschiedenen Blockflöten, von der Bassblockflöte bis zum Garklein, entwickelt. Dabei integriert er Zirkuläratmung, Multiphonics, perkussive Elemente und die Stimme. Auf zahlreichen internationalen Tourneen spielte er solo oder mit anderen ImprovisatorInnen, darunter Silvan Schmid, Christian Weber, Gessica Zinni, Simo Laihonen usw. Im Trio mit Dominik Blum und Marc Klichenmann nahm er 2017 am Acousmatic Music Festival in Wien und am Tubax Festival in München teil.
Dario Fariello (1987) aus Neapel, derzeit in Oslo, spielt das Altsaxophon energiereich, impulsiv und streut dabei lyrische Momente ein. Seine Stillen wirken so markant wie seine Ausbrüche. Unter dem Einsatz von Timbres, Mikrotonalem, Materialklängen erzeugt er fragmentarische Klangbilder. Fariello lebte lange in Berlin und spielte dort in einem grossen Netzwerk junger MusikerInnen, aber auch gestandenen ImprovisatorInnen wie Tristan Honsinger, Olga Nosova, Harald Fetveit und vielen mehr.
Mikael Szafirowski (1980) aus Helsinki, derzeit in Saint-Louis, entfaltet an der elektrischen Gitarre seine treibende Kraft. Ideenreich integriert er Rock- und Jazzelemente und schöpft aus einem halluzinatorischen Kaleidoskop an Klangfarben. Feingliedrige Tonfolgen lösen sich mit rohen Soundflächen ab. Neben kompositorischer Tätigkeit war M. S. während Jahren in Amsterdams ImproSzene aktiv. Er spielt in den Bands Naked Wolf (mit Luc Ex) und Rooie Waas. Unter seinen zahlreichen Auftritten an Festivals figurieren Wien Modern und das Ottawa Jazz Festival.
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