TAKAHASHI / FERMONT im Anschluss: Sharing Realities mit Cedrik Fermont
So., 26. Okt.
|Teatro dei Fauni
Marie Takahashi und Cedrik Fermont vereinen tiefgehende Formtradition mit radikaler Klangimprovisation. Die reine Viola ihrerseits und Gongs oder Elektronik seinerseits eröffnen ein Spektrum zwischen sensibler Minimalmusik und akustischem Experimentalnoise.


Time & Location
26. Okt. 2025, 17:30
Teatro dei Fauni, Via alla Morettina 2, 6600 Locarno, Svizzera
Description
Marie Takahashi: Bratsche
Cedrik Fermont: Gongs, Metal, Cymbals, Pebbles.
Marie Takahashi, eine moderne und barocke Bratschistin, Komponistin und Improvisatorin, wurde 1985 in Sapporo, Japan, geboren. Mit einem Hintergrund in klassischer und alter Musik schafft sie lebendige Kontraste aus minimalen/abstrakten und expressiven Klängen. Sie hat mit vielen internationalen Musikern zusammengearbeitet, darunter Tristan Honsinger, Axel Dörner, Hui-Chun Lin, Shuichi Chino, Joel Grip, Antonio Borghini, Cedrik Fermont, Michel Doneda, Sylvia Hinz, Burkhard Beins, Tadahiko Yokogawa und Toshimaru Nakamura. Ihre Neugierde hat sie dazu gebracht, mit Künstlern aus verschiedenen Disziplinen wie Live-Video, Film, Animation, Theater, Breakdance, Butoh-Tanz, Tätowierung, Poesie und Prosa zusammenzuarbeiten. Eine ihrer Spezialitäten ist das Schaffen mit plastischen Künstlern und sie hat mit James Devlin, Éric Fourmestraux, Tea Mäkipää, Laure Catugier, Akane Kimbara und Riccardo Buck zusammengearbeitet. 2018 begann sie mit experimentellen Kompositionen unter Verwendung von Kalligrafietechniken, Farben, Formen und Zahlen. Ihre Werke wurden in Berlin, Sapporo und Tokio ausgestellt.
Cedrik Fermont ist ein in Berlin lebender belgisch-kongolesischer Komponist, Musiker, Mastering-Engineer, Autor, Radiomoderator, Konzertveranstalter, unabhängiger Forscher und Labelmanager (bei Syrphe), der seit 1989 in den Bereichen Noise, Elektronik, Elektroakustik, Klangkunst und experimentelle Musik tätig ist. Von Clubmusik (Industrial, Breakcore, Electronica) bis hin zu hartem Lärm über elektroakustische, frei improvisierte Musik und Musik für Choreografie arbeitet er als Solokünstler und in zahlreichen Gemeinschaftsprojekten wie Axiome, Tasjiil Moujahed, Les Désaccordeuses sowie in Projekten mit Marie Takahashi, Ira Hadžić, Dora Bleu, Periklis Tsoukalas und vielen anderen. Er hat mit Dutzenden weiterer Künstler zusammengearbeitet, darunter Luong Hue Trinh, Yan Jun, AGF, Sarmen Almond, Gülce Özen Gürkan, Dickson Dee, Zeynep Ayşe Hatipoğlu, Khabat Abas & Hardi Kurda, Klaus Janek, usw.). Im Jahr 2024 wurde er mit dem Kunstpreis Berlin - Jubiläumsstiftung 1848/1948 in Berlin ausgezeichnet. 2017 veröffentlichte er zusammen mit Dimitri della Faille das Buch Not Your World Music über Geräuschmusik in Südostasien, das mit dem Prix Ars Electronica 2017 „Golden Nica“ in der Kategorie „Digital Musics & Sound Art“ ausgezeichnet wurde.
Seine Tourneen und laufenden Forschungen führen ihn zu Auftritten und Vorträgen in über 60 Ländern Eurasiens, Afrikas und Amerikas.
Im Anschluss: Sharing Realities mit Cedrik Fermont
Cedrik Fermont ist nicht nur ein experimenteller Musiker: Als Klangaktivist, Forscher und Labelbetreiber widmet er sich seit Jahrzehnten der Sichtbarmachung marginalisierter Musikszenen – vor allem in Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Seine künstlerische Arbeit ist untrennbar mit politischem Engagement verbunden: ob durch sein mehrfach ausgezeichnetes Buch Not Your World Music, seine Beteiligung an der Gaza Freedom Flotilla oder seine radikale Ethik als veganer, antirassistischer Kulturschaffender. In diesem Talk spricht Fermont über Klang als Mittel des Widerstands, über dekoloniale Perspektiven in der Musik und über seine Praxis zwischen Recherche, Performance und gelebter Haltung.
